Die Finanzwelt wird seit Jahren kräftig durchgerüttelt von Kryptowährungen. Wahrscheinlich hat jeder mittlerweile von Bitcoins gehört und davon, dass einige damit über Nacht zum Millionär geworden sind. Ganz so einfach wie es sich anhört ist es nicht und ist immer noch mit sehr viel Risiko verbunden. Elon Musk hat über Twitter die Dogecoin gelobt und so einen regelrechten Hype ausgelöst. Die Währung hatte einen kurzen Höhenflug und ist wieder abgestürzt. Einige haben die Momente sehr gut abgepasst und einen Gewinn von fast 25.000% erzielen können. Der Kurs hat sich mittlerweile wieder stabilisiert und liegt ungefähr bei 0,22€, was jedoch immer noch ein Anstieg von über 10.000% seit der Einführung im November 2020 ist.
Technisch gesehen ist es ganz einfach. Man braucht eine „Wallet“ – also eine digitale Brieftasche. Dort werden die Coins gespeichert und man kann damit bezahlen und das Guthaben aufladen.
Wenn man nun Coins kaufen kann, steht die Wahl an, in welche Währung man investiert. Bitcoin ist die bekannteste und dadurch auch die teuerste. Der Kurs verhält sich relativ stabil, erreicht aber immer wieder neue Höchstwerte. Eine weitere Coin ist Ethereum – die zweitgrößte Kryptowährung. Das System dahinter basiert auf programmatischen Verträgen in der Blockchain – es ist also wieder anders als der Bitcoin. Ein weiterer Anwärter für das Investment sind Stablecoins, deren Wert an ein Asset wie z.B. dem Goldwert, gebunden sind. Dies sind keine neuen Anlageklassen, sondern nur eine digitale Version vom Investment in den Goldmarkt.
Interessant bei diesem Investment ist die Auswirkung der Blockchain und der Währungen auf die Zukunft. Kryptowährungen sind deswegen so spannend, weil sie das Bankengeschäft komplett überflüssig machen. Die Bezahlmethoden und die Währung an sich sind dezentralisiert und es benötigt kein Institut zur Überwachung. Innerhalb der Blockchain wird jede Transaktion automatisch überwacht.
Auf diese Weise kann eine wahre unabhängige Währung geschaffen werden, die digital und weltweit gültig zu den gleichen Konditionen genutzt werden kann. Momentan sehen viele die Währungen als Investment und nicht als Bezahlmethode. Einige Unternehmen, wie Microsoft, Twitch oder Lieferando akzeptieren bereits Bitcoin als Bezahlmethode und auch Wikipedia und Greenpeace nehmen gerne Spenden in Coins entgegen.
PayPal arbeitet an einem Modell, um eine Zahlung mit Kryptowährungen möglich zu machen und in einigen Bars, Cafés und Restaurants in Deutschland kann man seine Rechnung bereits mit Coins bezahlen. Der nächste Schritt zu einer wirklich anwendbaren Währung ist also schon getan und besonders im IT-Bereich gibt es immer mehr Unternehmen, die sich dazu gesellen.
Wenn die Entwicklung mit dem gleichen Tempo weiter macht, wird es nicht lange dauern, wenn die ersten Länder bereits etablierte Kryptowährungen als gesetzliches Zahlungsmittel akzeptieren oder die eigene Währung mittels einer Reform zu einer Kryptowährung digitalisieren. Das kontaktlose Bezahlen mit Karten ist der erste Schritt in einer langen Reihe, die dazu führen können, dass in der nahen Zukunft eine Revolution des Finanzmarktes ansteht. Bis dahin kann man die Gunst der Stunde und die damit verbundenen Kursschwankungen entsprechend für sich nutzen.